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Beitrag vom 15.10.2016
Unterwegs in der Musik. Die Komponistin Barbara Heller - Ein Dokumentarfilm von Lilo Mangelsdorff, ab 18. Oktober 2016 im Kino
Helga Egetenmeier
Ob Klassik oder Pop, weibliche MusikerInnen und KomponistInnen sind in der öffentlichen Wahrnehmung wenig präsent. Das facettenreiche Arbeitsleben von Barbara Heller, Mitbegründerin des "Arbeitskreises Frau und Musik" - sie feiert am 6. November 2016 ihren 80. Geburtstag,...
... - ist ebenfalls davon geprägt, wie diese persönlich gehaltene Dokumentation mit einem weiten Blick auf ihren kreativen Schaffensprozess, zeigt.
Barbara Heller, geboren 1936 in Ludwigshafen, lernte als Kind das Klavier dadurch kennen, dass in ihrem Elternhaus eines hinter einem Schrank versteckt war, damit die Nazis es dem Klavierbauer nicht konfiszieren konnten. Der Vater war Restaurator für Kirchenkunst. Später arbeitete sie lange Jahre als Pianistin, bevor sie diese Tätigkeit zugunsten des Komponierens aufgab und sich traute, wie sie im Film sagt, sich "Komponistin" zu nennen.
Frauen wurde lange Zeit die Fähigkeit, den Beruf der Komponistin ausüben zu können, abgesprochen. Obwohl, von der griechischen Dichtermusikerin Sappho, über Hildegard von Bingen bis heute, zahlreiche Komponistinnen in dieser Männerdomäne wirkten, ließ die Diskriminierung erst mit der nach dem Zweiten Weltkrieg aufkommenden Frauenbewegung nach.
Als Mitbegründerin des "Arbeitskreises Frau und Musik" (1978), der durch einen Artikel über vergessene Komponistinnen der Dirigentin Elke Mascha Blankenburg initiiert wurde, wirkte Barbara Heller für eine öffentliche Präsenz von Musikerinnen. Ihr Engagement und Bewusstsein dafür, dass Musik und Kompositionen ohne sozialen Bezug nichts sind, zeigt sie als Künstlerin mit dem Blick auf das gesellschaftliche Ganze.
Gefühlvoll und wenig dirigierend, überlässt Lilo Mangelsdorff der Komponistin die Regie über ihr filmisches Portrait. In sonnige Farben getaucht, wirkt es leicht und einfach, wie Barbara Heller über ihre Musik und ihre Arbeit spricht. Doch an den Rändern wird - scheinbar mehr für die ZuschauerInnen, als für die Erzählende - eine Frau sichtbar, die sich immer wieder an gesellschaftlichen Barrieren abarbeitete, während sie ihrer großen Leidenschaft folgte und bis heute folgt.
AVIVA-Tipp: Ein Portrait, leicht und wertvoll wie ein Sommerwind, das einen intimen Einblick in das vielfältige Leben der Musikerin und Komponistin Barbara Heller gibt. Und eine Dokumentation, die Lust macht auf musikalischen Hörgenuss, sowie das Nachdenken über dessen sozialen Entstehungsprozess.
Zur Regisseurin: Lilo Mangelsdorff, geboren in Frankfurt am Main, studierte dort Pädagogik, Psychologie und Soziologie und danach an der HfG Offenbach visuelle Kommunikation. Nach dem Studium arbeitete sie als Cutterin und Studioleitung bei Werbe- und Industriefilmproduktionen und gründete 1983 ihre eigene Produktionsfirma. Seitdem Produktion, Regie und Schnitt vorwiegend im Bereich Dokumentarfilm und künstlerischer Film, sowie mehrere Jahre Lehrtätigkeiten. Mit ihren Filmen ist sie weltweit auf Festivals präsent und gewann 2014 mit dem Tanzfilm "A Horse´s Dream" beim Wettbewerb Choregrafic Captures den 1. Preis und den Kinopreis.
(Quelle: Presseagentur)
Unterwegs in der Musik. Die Komponistin Barbara Heller
Deutschland 2016
Konzept, Regie, Schnitt, Produktion: Lilo Mangelsdorff
Mit Barbara Heller, Mary Ellen Kitchens, Dr. Rainer Mohrs, Irith Gabriely, u.a.
Verleih: LiMaMedia
Lauflänge: 83 Minuten
Kinostart: 18. Oktober 2016
Weitere Informationen unter:
www.unterwegs-in-der-musik.de - mit Terminen zur Kinotour
www.barbaraheller.de
Weitere Informationen zum Thema:
www.archiv-frau-musik.de
www.furore-verlag.de - Musik von Komponistinnen
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